Begründung

Die Lebensbedingungen von Kindern haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Die Wohnung, die räumliche Struktur des Wohnumfelds, die Wege zur Schule, die Gestaltung des Schulplatzes, die Anlage der öffentlichen Räume, der Straßen und Plätze, die Freizeiträume, die Familienstruktur, die Technisierung im Alltag – all diese Faktoren können Rahmenbedingungen für Bewegung und Gesundheit bieten oder verwehren.

Verbunden mit dieser veränderten und neuen Bewegungs- und Lebenswelt der Kinder ist eine chronische Unterforderung der Muskulatur, Bänder, Knochen und Gelenke. Bewegungs- und Körpererfahrungen werden auf ein unvertretbares Minimum reduziert. Fehlende Belastungsreize ziehen degenerative Organ- und Muskelentwicklungen nach sich, führen zu körperlichen Fehlhaltungen, motorischen Leistungsschwächen, aber auch kognitiven Leistungseinbußen bis hin zu Verhaltensstörungen.

Die motorische Leistungsfähigkeit unserer Schüler/innen repräsentiert in hohem Maße den gesundheitlichen Zustand dieser Bevölkerungsgruppe. Das Leistungsvermögen des Herz-Kreislauf-Systems, die Funktionalität der Wirbelsäule oder die Qualität von Ausweichbewegungen, die in unvermuteten Situationen Unfälle vermeiden oder deren Folgen verringern können, sind vorwiegend durch das Ausprägungsniveau der motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Gelenkigkeit determiniert.

Die Optimierung der motorischen Leistungsfähigkeit unserer Schüler/innen sollte daher eines der wesentlichen Ziele bei der Gestaltung des Unterrichts im Fach „Bewegung und Sport“ sein. Die Aktion „Klug & Fit“ kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Mit den hier angebotenen sportmotorischen Tests kann das körperliche Leistungsniveau unserer Schüler/innen überprüft werden. Die unmittelbar nach der Testdurchführung zur Verfügung stehenden Leistungsprofile ermöglichen eine zielgerichtete, individuelle Planung des Unterrichts bzw. Empfehlung für das Bewegungsprogramm zu Hause.

Im Rahmen von „Klug & Fit“ können Lehrkräfte, Schüler/innen, Ärzte und Ärztinnen, sowie Eltern in idealer Weise zusammenarbeiten und mit geringem zeitlichen Aufwand die Gesundheit unserer Jugend positiv beeinflussen.

 

Univ.-Prof. Dr. Erich Müller
Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Salzburg

 

Mag. Günther Apflauer
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung